Tag 7 - nach Eger in Tschechien - 29. August 2020
In der Nacht muss es wieder ordentlich geregnet haben. Das sehe ich an den tiefen Pfützen, ansonsten habe ich das wohl verschlafen. Früh morgens in 800 m Höhe müssen wieder alle Schichten angezogen werden. Auch der Regenschutz, denn der hilft sehr gut gegen den kalten Fahrtwind. Ich will heute nach Tschechien, erste Station ist ein Felsenlabyrinth. Das ist eine 1,5 stündige Wanderung, die nicht für jeden geeignet ist. Man muss sich immer wieder durch schmalste Felsspalten durchquetschen und über luftige Steige nach oben arbeiten. Auf meinen Fotos kommen diese grandiosen Felsen gar nicht so rüber. Ich habe aber viel gefilmt mit meiner 360 Grad Kamera und dem Fluggerät. Diese Filmchen kommen hier aber erst später dazu. Das ist mir jetzt unterwegs zu aufwendig, die Filme zu schneiden und hochzuladen.
Wieder mache ich einen kleinen Fehler mit dem Navi, indem ich aus Versehen die Tour beende. Beim Neustart bemerke ich nicht, wie das Gerät mich auf den heutigen Startpunkt zurück navigieren will. So fahre ich erstmal falsch und treffe zwei Mountainbiker, mit denen ich ein Stück gemeinsam radele und die mich dann auf den rechten Pfad zurück bringen. Ich frage mich durch bis Marktredwitz und habe jedes Mal eine nette Unterhaltung.
Jetzt noch schnell die allerwichtigsten Vokabeln auf Tschechisch. Hallo und Tschüss heißt Ahoj, wie auf einem Schiff. Das werde ich mir wohl merken können. Ich muss auch Geld tauschen. Die tschechischen Zloty heißen Kronen und 100 davon sind in Mark umgerechnet 3,50 Euro.
Jetzt noch schnell die allerwichtigsten Vokabeln auf Tschechisch. Hallo und Tschüss heißt Ahoj, wie auf einem Schiff. Das werde ich mir wohl merken können. Ich muss auch Geld tauschen. Die tschechischen Zloty heißen Kronen und 100 davon sind in Mark umgerechnet 3,50 Euro.
Jetzt in Eger, oder tschechisch Cheb. Das könnte wirklich hübsch sein. Der Marktplatz ist ein Mittelalteridyll und heute reserviert für eine Corona-Party. Bis auf schmale Wege ist alles mit Flatterband abgegrenzt und man muss sich am Eingang registrieren. Dann steht An- und abstandslosem Feiern nichts mehr im Weg. Das Ding ist nur, dass sich keiner an Absperrungen hält, sondern jeder unter dem Plastikband sich durchstiehlt. Herr Seehofer wäre entsetzt, täte er es sehen.
Der Camping liegt hübsch am See. Die Dame an der Rezeption ist eine doofe Kuh. Ich bekomme keinen Platz auf der Zeltwiese direkt am Strand. Weil Madame hat schon den Platz 93 für mich ausgewählt und retour gibt’s hier nicht. Kostet halt die Hälfte mehr so eine Parzelle für ein Wohnmobil. Auf einem Camping kann man leider keine Handtücher klauen, zumindest habe ich eine halbe Stunde heiß geduscht. Und da es abends schon ziemlich einnässt, geht’s gleich ins Restaurant. Forelle wird angeboten und Pilsener. Der Kellner will 100 Kronen mehr als auf der Tafel steht. Deshalb wechsele ich auf Gulasch. Da kriegt er nur die Hälfte. Die Rache des kleinen Mannes. Auf dem Camping ist man ab 21:00 Uhr bis 7:00 eingesperrt. Für einen Systemcamper ist das aber morgens einfach zu spät. Ja, ja, ich bin kleinlich, aber man wird sich doch mal in Ruhe in etwas hineinsteigern dürfen.
Morgen wird richtig schwierig. Es ist ergiebigster Regen angekündigt. Auf einer von drei Wetterapps habe ich wenigstens bis 12:00 Zeit, bis es dann heftig wird. Ich könnte den einen Jokertag ziehen und hier einen Tag im Zelt verbringen. Oder ich fahre morgen ca. 50km im Regenanzug bis Loket und suche ein trockenes Bett. Das ist momentan Plan A.
Der Camping liegt hübsch am See. Die Dame an der Rezeption ist eine doofe Kuh. Ich bekomme keinen Platz auf der Zeltwiese direkt am Strand. Weil Madame hat schon den Platz 93 für mich ausgewählt und retour gibt’s hier nicht. Kostet halt die Hälfte mehr so eine Parzelle für ein Wohnmobil. Auf einem Camping kann man leider keine Handtücher klauen, zumindest habe ich eine halbe Stunde heiß geduscht. Und da es abends schon ziemlich einnässt, geht’s gleich ins Restaurant. Forelle wird angeboten und Pilsener. Der Kellner will 100 Kronen mehr als auf der Tafel steht. Deshalb wechsele ich auf Gulasch. Da kriegt er nur die Hälfte. Die Rache des kleinen Mannes. Auf dem Camping ist man ab 21:00 Uhr bis 7:00 eingesperrt. Für einen Systemcamper ist das aber morgens einfach zu spät. Ja, ja, ich bin kleinlich, aber man wird sich doch mal in Ruhe in etwas hineinsteigern dürfen.
Morgen wird richtig schwierig. Es ist ergiebigster Regen angekündigt. Auf einer von drei Wetterapps habe ich wenigstens bis 12:00 Zeit, bis es dann heftig wird. Ich könnte den einen Jokertag ziehen und hier einen Tag im Zelt verbringen. Oder ich fahre morgen ca. 50km im Regenanzug bis Loket und suche ein trockenes Bett. Das ist momentan Plan A.
Der Abendhimmel über dem Zeltplatz. Das wirklich sonderbare ist die Himmelsrichtung. Dieser Blick geht stramm nach Norden.
Tag 8 - Loket zum ersten - 30. August 2020
Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Da ich gestern Abend noch über mein Smartphone ein Zimmer gebucht hatte, weiß ich aber, dass ich heute im Trockenen schlafen werde. Die Regenklamotten halten zwar dicht, aber alles bis auf den Schlafsack hat schon eine gewisse Grundfeuchte. Auf dem halben Weg nach Loket finde ich noch einen perfekten Unterstand für ein ausführliches Frühstück. Es ist gerade mal 10:30 Uhr und ich weiß gar nicht, wie früh man einchecken kann.
Loket soll ein wunderschönes Dorf sein. Meine Penzion liegt gleich am Anfang der Fußgängerzone. Nur so wie ich aussehe, kann ich unmöglich nach meinem Zimmer fragen. Ich bin zumindest Knieabwärts völlig eingematscht. Ich gehe in den Park nebenan und laufe durch das hohe Gras. Unter zu Hilfenahme meines Spültuchs reibe ich die schlimmste Schicht von mir runter. Ich habe mir Gedanken gemacht, ob ich nicht doch das große Hotel im Ort nehmen soll, weil es dort Garagen für meinen Lastenesel gibt. Ich darf aber in meiner Penzion Queso das Rad mitnehmen und es in einer hinteren Ecke abstellen. Es war mir dann so peinlich, wie ich auf die Dreckspur der Fahrradreifen zurückblicke. Ich werde jetzt natürlich mein Zimmer genauso verwüsten, aber das kann ich dann selber wieder sauber machen. Ich brause die Fahrradtaschen und das Regenzeug in der Dusche ab. Eine dicke Erdspur läuft durch den Abfluss. Wenn das alles trocken ist, werde ich Klamotten waschen, auf meine gespannte Wäscheleine hängen und heute Nacht das Zelt aufbauen, damit es nicht vor sich hin schimmelt. Ich hatte auf einer Schottlandreise auch viel Regen, aber bei keiner Übernachtung sowohl beim Zeltaufbau wie Abbau Regen. Hier würden es dann gleich 3 Tage sein, in denen es fast ununterbrochen regnet.
Loket hieß einmal Ellenbogen, Goethe war hier und hat es ganz gewöhnlich gut gefunden. Das wiederum fand die Gesellschaft von Ellenbogen super und so gibt's ein Goethe Haus. Klassisches win-win, wenn man sich gegenseitig liebt. I love you if you love me. Wahrscheinlich gab es Braten-Knödel-Pilsener gratis für eine Einzeilen-Lob-Ode. So hat er sich durch ganz Europa durchgeschnorrt, der gute Wolfgang.
Kulinarisch ist meine Reise bisher sehr lecker verlaufen, wenn ich von der ersten Pizza in Miltenberg absehe. Heute Abend gab's nochmal B-K-Pilsener, für ganz wenige Kronen. Dafür habe ich mich bei Nieselregen aufgemacht, einmal um die Stadt, einmal die große Besichtigung der Burg und dann in die Kneipe. Heute war letzter Ferientag für die Tschechen und die Straßen sind leer. In den 10 Restaurants auf der Hauptstraße sitzen 5 Hansel. Corona, das Wetter, der liebe Gott - irgendjemand wird schon schuld sein.
Tag 9 - Loket zum zweiten - 31. August 2020
Habe ich schon erwähnt, dass ich gleich zwei Übernachtungen gebucht habe? Das Wetter soll sich erstmal austoben, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Also geht’s zuerst mit schwäbischem Hunger ans Frühstücksbuffett. Ich habe für heute überhaupt keinen Plan. Ich stiefele in Regenjacke durch die Pfützen des nächtlichen Gewitters. Es gibt einen Panoramaweg mit vielen Ausblicken in den unterschiedlichsten Winkeln auf das alte Städtchen. Mein Bewegungsdrang zieht mich dann einen markierten Weg hoch zu einem kleinen Dorf namens Dvory. Wunderschöner Pfad, den man da zu Fuß erklimmen kann. Ganz ohne Akku und USB. Menschenleer ist es hier, nicht einmal im Dorf zeigt sich eine scheue Seele. Heute mache ich Vollpension und ich überlege mir auf dem ganzen Rückweg wie ich die verbrauchten Kalorien kompensiere. Der Eisbecher von den Nachbarn gestern Abend sah sehr lecker aus, oder doch nur Cappuccino und in der Penzion ein vernünftiges Käsebrot machen?
Als Tagesspezial gibt es Aprikosenknödel. Das ist genauso wie Germknödel, nur eben mit ohne Germ. Die ersten Silben sind für die Innereien und Knödel ist Knödel. Also ich glaube, ihr habt das Prinzip verstanden.
Gegen Mittag blinzelt die Sonne kurz durch und ich mache noch eine Fotorunde. Wie in den meisten Fotoalben und in der ganzen Social-Media-Sose scheint immer nur die Sonne.
Der Regen begehrt weiterhin steten Einlass.
Ich gönne mir eine Riesenportion von dem Selbstmitleid, das der Herrgott eigentlich für die Pubertät vorgesehen hat und als Ausgleich dafür heute eine dritte Runde im Restaurante. Kulinarisch bin ich eher der elastische Typ, ich bin halt nicht so pikki. Deswegen nehme ich fast immer das Tagesessen. Es gibt gebratene Ente. Ente gut alles gut, haha.
Morgen habe ich volles Programm. Ich radele weiter auf dem Eger-Fahrradweg nach Karlsbad. Da gibt es eine Runde Speedsightseeing, denn anschließend beginnt meine eigentliche Tagesetappe. Ausgeruhte Beine habe ich ja.
Ich gönne mir eine Riesenportion von dem Selbstmitleid, das der Herrgott eigentlich für die Pubertät vorgesehen hat und als Ausgleich dafür heute eine dritte Runde im Restaurante. Kulinarisch bin ich eher der elastische Typ, ich bin halt nicht so pikki. Deswegen nehme ich fast immer das Tagesessen. Es gibt gebratene Ente. Ente gut alles gut, haha.
Morgen habe ich volles Programm. Ich radele weiter auf dem Eger-Fahrradweg nach Karlsbad. Da gibt es eine Runde Speedsightseeing, denn anschließend beginnt meine eigentliche Tagesetappe. Ausgeruhte Beine habe ich ja.
Tschechien ist eines der ganz wenigen Länder, in denen sich Google nicht durchgesetzt hat. Die Suchmaschine heißt hier Seznam und bietet auch die typischen Dienste wie Email und Maps.